Variantenkostenrechnung

Variantenkostenrechnung

Variantenkosten beinhalten die Mehrkosten entlang der Wertschöpfungskette für Produktvarianten gegenüber einem Standardprodukt ohne Varianten.

Variantenkosten, umfassen alle Mehraufwendungen, die notwendig sind, um eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte zu entwickeln, zu produzieren, zu verwalten, zu verkaufen oder beispielsweise zu reparieren.  Bezugbasis für die Variantenkosten sind alle Mehraufwendungen der Varianten gegenüber einem Standardprodukt.

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette fallen zusätzliche Kosten zur Erzeugung von Produktvarianten an. Typische Variantenkosten sind:

… Entwicklungsaufwand für Varianten
… Prüf- und Freigabeaufwendungen für Varianten
… erhöhte Materialkosten (eingepreiste Kosten vom Lieferanten)
… Kosten für zusätzliche Werkzeuge oder Anpassungen
… erhöhte Rüstaufwendungen in der Produktion
… Taktverluste in der Produktion
… erhöhter Handlingsaufwand in der Produktion
… erhöhte Transport- und Lageraufwendungen
… erhöhter Aufwand beim Kundendienst
… höhere Aufwendungen zur Fehlervermeidung und Fehlerbehebung
… Bereitstellung von Ersatzteilen
… Kosten der Kapitalbindung
… Aufwendungen für zusätzliche Lagerplätze
… Aufwendungen für Ersatzteilhaltung und Lagerung
… Dokumentation von Produktvarianten und Ersatzteilen
… Schulung von Mitarbeitern und Kunden

Typische Vorgehensweise bei der Variantenkostenrechnung

Typischerweise werden die Herstellkosten von Produkten auf Basis der Deckungsbeitragsrechnung kalkuliert. Bei der Deckungsbeitragsrechnung werden die Kostenpositionen ganz oder teilweise mit prozentualen Zuschlagssätzen berechnet.

Fehler bei der Variantenkostenrechnung

Diese Zuschlagssätze bilden Mittelwerte für den Aufwand zur Entwicklung und Herstellung von Produkten ab, beispielsweise den Aufwand für Entwicklung und Freigabe von Produkten, für Produktivitätsverluste in der Produktion oder Aufwendungen für die interne Logistik.

Umfangreiche Analysen der realen Kosten in unterschiedlichen Branchen haben ergeben, dass die traditionelle Kostenrechnung Produktvarianten mit hohen Stückzahlen (Rennertypen) zu teuer und Produktvarianten mit geringen Stückzahlen (Exoten) zu preisgünstig kalkuliert. Die Abweichungen bei der Kalkulation der Selbstkosten zeigt die Tabelle am Beispiel von zwei Produktvarianten für eine Verpackungsanlage.

Die Selbstkosten der einfachen Anlagenvariante mit 100 Stück pro Jahr werden mit der traditionellen Kostenrechnung 30% zu teuer berechnet. Die komplexe Anlagenvariante mit 4 Stück pro Jahr wird 135% zu kostengünstig kalkuliert. Selbst bei einem prozentualen Aufschlag von 100% als Korrekturfaktor sind die traditionell kalkulierten Selbstkosten bei dieser Variante noch nicht kostendeckend.

Potenziale zur Verbesserung der Variantenkostenrechnung

Aus diesem Grund hat die Innovation & Results in enger Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern ein neues Verfahren zur systematischen Analyse und Kalkulation der Kosten für Produktvarianten entwickelt. Die Transparenz über die Variantenkosten ist die Basis zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

„Gemeinsam mit Innovation & Results haben wir konkrete Lösungen zur systematischen Senkung der Variantenaufwendungen erarbeitet, ohne die Produktvielfalt zu reduzieren“, erläutert Bernd Scheßl, Leiter der Entwicklung im Produktbereich Kälte bei der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH

Variantenkostenrechnung

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Einen vertiefenden Kurzartikel zu Variantenkosten erhalten Sie hier:
Fehler bei der Kalkulation von Produktvarianten (Variantenkostenrechnung)